Shikamana November 2023 – was gibt es Neues?

HBOP (Waisenhilfe-HomeBasedOrphanProgram) und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen

Reise Susanne Simonich und Helene Czanba / 4.11. – 27.11.2023

Unsere MitarbeiterInnen:

Die Veränderungen bei den Mitarbeiter:innen von Shikamana haben sich positiv ausgewirkt. Consolata Kigunga hat Mitte 2023 als Fieldworker (FW) begonnen, Phiniki Ngelangela (FW) ist schon seit Anfang an dabei.

Neu ist auch Diana Kilamlya als Koordinatorin. Sie hat Trudi ersetzt. In diesem Video stellt sie sich vor:

Das neue Team zeichnet sich durch fundierte Kenntnis der örtlichen Verhältnisse aus – alle sind in Kifumbe geboren und aufgewachsen. Bei der derzeitigen überschaubaren Größe des Projekts kennen sie die Familien meist persönlich. Diana geht völlig in ihrer Arbeit auf. Sie hat keinen Mann und keine Kinder, obwohl sie schon 26 Jahre alt ist und sieht sich auch in Zukunft nicht als Ehefrau und Mutter. Sie hat ein ehrliches Interesse an den Lebensumständen der Menschen, mit denen sie arbeitet und oft muss man sie aus finanziellen Gründen bremsen in ihrem Bemühen eben diese Lebensumstände zum Positiven zu verändern. Sie wurde von Shikamana unterstützt und konnte dadurch am Dodoma Institute for Rural Development Planning einen Abschluss in Finance and Investment Planning machen. Jetzt ist sie wieder in Kifumbe und arbeitet für Shikamana, um Menschen mit einem ähnlichen Schicksal wie dem ihren auch zu einer fairen Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu verhelfen.

Diana Kilamlya
Phiniki Ngelangela FW
Consolata Kigunga FW
Jordan Mwajombe

Die Präsenz vor Ort:

In der Zwischenzeit ist „Shikamana Organisation“ in der Gemeinde weithin bekannt. Es sind 138 Familien eingeschlossen, damit ist das Projekt seit der Gründung des Vereins Shikamana hier in Tanzania 2019 stark angewachsen, gehört aber unter den in der Region tätigen 130 NGOs immer noch zu den kleineren. Es gibt eine Abteilung im Regional Council of Njombe (NACONGO – National Council of Non Governmental Organisations), die mit der Kontrolle der NGOs der Region betraut ist. Anscheinend ist die Performance von Shikamana bereits positiv aufgefallen, besonderswas die Zuverlässigkeit und Kontinuität der Hilfe betrifft. Insofern wird Shikamana Organisation von besagter Abteilung entsprechend gut bewertet.

Es gibt die starke Empfehlung von NACONGO die wichtigsten Mitarbeiter von NGOs mit einem Arbeitsvertrag anzustellen und ihnen ein marktübliches Gehalt zu bezahlen. Diesem Vorschlag kommen wir im Rahmen unseres Budgets nach. Auch Trudi war bereits bei uns angestellt.

Intensivierung der Arbeit in den Dörfern:

Diana möchte ihre persönliche Arbeit und die der FW in den Dörfern intensivieren. Die Attendants (Freiwillige in den Döfern, die als eine Art link zu den FW und der Kordinatorin gedacht waren) sind häufig Nachbarn oder Verwandte, denen gegenüber sich die Betroffenen schämen, ihre wahren Probleme offen auszusprechen. Geplant: Eine verstärkte Anwesenheit der FW und der Koordinatorin Diana vor Ort in den Dörfern, wo sie sich selbst ein Bild der Verhältnisse machen können, wird angestrebt.

Hilfe individualisieren:

Auch sind sich alle MitarbeiterInnen einig, dass die Hilfe für die Familien individueller gestaltet werden muss. Eine „Einheitsversorgung“ mit Öl, Seife und Decken trifft nicht bei allen die wahren Bedürfnisse. Bei der größenmäßigen Überschaubarkeit unseres Shikamana Projekts wäre ein Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Familien machbar und sinnvoll. „Wir müssen die Leute fragen, was sie am dringendsten brauchen“ war der Satz, den ich immer wieder gehört habe. Basisversorgung prinzipiell anbieten, aber bei Bedarf anpassen – das ist der Vorschlag, der von Seiten der Mitarbeiter gekommen ist.

Die Versorgung mit Schulsachen ist inzwischen standardisiert und funktioniert recht gut.

Ein Punkt, der auch fix ins Budget aufgenommen werden soll, ist eine Start Up Finanzierung für die SchülerInnen, die eine VTC abgeschlossen haben. Das ist zwar ein großer Budgetpunkt, ist aber aus meiner Sicht auf jeden Fall zu unterstützen. Eine Ausbildung zu machen und dann nicht die Möglichkeit zur selbständigen Berufsausbildung zu bekommen, scheint wenig nachhaltig.

Entwicklung und Zukunft

Ich habe am 13.11.23 an einem Treffen des Steering Boards teilgenommen und dann gegen Ende des Aufenthalts am 24.11.23 Vertreter des Boards und Vertreter des City Councils in Makambako getroffen. Das waren Hassan Omari Abdallah, Chairman of Shikamana Board und Communitiy Development Officer im City Council Makambako und sein Chef Samuel Martin Komba, Pre- and Primary Education Officer ebendort. Weiters noch Salehe Kaberege, Vice Chairman of Shikamana Board und auch Mitglied der Lokalverwaltung. All diese Leute haben mir ihre Pläne und Visionen für die Zukunft der Region und der weiteren Zusammenarbeit mit Shikamana mit auf den Weg gegeben:

  • Es besteht der Wunsch bei einer möglichen Ausweitung des Projekts die angrenzenden Wards (Dorfgemeinschaften) mit einzubeziehen, das ist Mlowa und Lyamkena oder Maguvani.
  • Ein weiterer mehrfach geäußerter Plan ist es in der Gemeinde von Makambako eine Handwerkerschule VTC zu errichten. Im gesamten Gemeindegebiet existiert bis dato keine solche Einrichtung. Dieses Projekt würde von der Regierung durch eine unentgeltlich zu Verfügung gestellten Bauplatz unterstützt werden. Weiters erhält die Schule Wasser und Strom gratis, auch Lehrpersonal würde von der öffentlichen Hand bezahlt. Ein Bauplatz wurde bereits festgelegt. Er befindet sich knapp außerhalb von Kifumbe auf der Straße, die den Pfarrhof in nördlicher Richtung verlässt. Das Schulprojekt wird von Seiten der Lokalen Regierungsbehörden vorangetrieben, diese suchen aber private Sponsoren und da scheint ihnen eine Anfrage bei Shikamana nur logisch, da der Verein in der Region in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt hat und als verlässlicher Partner gilt.

 

Lugarawa

Am 20.11.2023 treffen wir zu einem kurzen Besuch in Lugarawa ein. Schon die Anfahrt hat sich verändert, weil von Uwemba bis Lusitu die ganze Landschaft umgegraben ist, um eine neue asphaltierte Straße zu errichten. Man wird in rotem Staub paniert und ordentlich durchgeschüttelt. Dann plötzlich in Lusitu – Asphalt! Bis Mkiu, wo man links auf die Straße nach Lugarawa abbiegt. Dort sind die Verhältnisse schwierig und rumpelig wie immer.

Schon bei der Einfahrt in den Ort fällt auf, dass es vor Schülern und Studentinnen nur so wimmelt. Das Dorf scheint aus allen Nähten zu platzen.

Wir werden im Pfarrhaus sehr freundlich empfangen und ich brauche wohl nicht zu erwähnen, wie emotional die Begrüßung mit all den Freunden nach so vielen Jahren ausgefallen ist.

Schon zum späten Lunch (wir kommen erst gegen 15:00 an) sind viele Leute aus dem SJH eingeladen. Natürlich ist auch Sr. Candida vor Ort. Ich freue mich sehr sie nach acht Jahren wieder zu sehen, es ist schön mit ihr zu plaudern und den Tratsch und Klatsch der letzten Jahre durchzukauen.

Wir gehen, sobald es möglich ist, ins Krankenhaus. Ich sehe erstaunliche neue Entwicklungen wie z.B. das elektronische Patientendokumentationssystem und das digitale Röntgen, auf dessen Bilder Dr. Camillo sogar von seinem Handy aus zugreifen kann.

Es wurde eine neue Leichenhalle gebaut (das war schon vor Jahren vom Ministerium vorgeschrieben worden), die aber noch nicht ganz fertig ist. Es fehlen noch Fenster und Kühlung. Es wird auch gerade ein zweites Major Theater (OP-Saal) eingerichtet – dort wo vorher der kleine OP war. Der Raum ist geräumt, neue Elektroinstallationen sind gelegt und es wurde ausgemalt. Von Dr. Lino wurde dazu auch eine neue Narkosemaschine gespendet (die gleiche, die auch in Ikelu verwendet wird). Diese steht derzeit noch originalverpackt in einem Lager.

Es gibt aber auch Teile im SJH, die noch genauso aussehen, wie ich sie vor acht Jahren zuletzt gesehen habe und schon recht desolat und abgenützt erscheinen. Im OP gibt es immer wieder Probleme, wie wir sie so gut kennen. Kaputter OP-Tisch, abgeblitzte OP-Lampen, zerfetzte zerfallende OP-Abdecktücher, ein nicht voll funktionsfähiger Monitor, fehlende Medikamente usw

Aber der Sterilisator funktioniert, zum Glück auch immer noch der uralte Instrumenten-Steri. Ich habe als Geschenk Ersatzteile für den Patientenmonitor mitgebracht und Melchior und Oigen sind sehr zufrieden. Zufrieden sind alle auch mit der Personalsituation. Es gibt jetzt zwei AMOs, fünf echte Ärzte, die von einer Uni kommen und fünf Anästhesisten.

Im LUHETI (Lugarawa Health Training Institute) werden wir vom Headmaster empfangen. Er heisst Dotto Buteye und ist ein sehr eloquenter, professionell auftretender Mann, der sich viel Zeit für uns nimmt. In LUHETI werden fünf Fächer angeboten : Nursing and Midwifery, Medical Laboratory Science, Pharmaceutical Science, Clinical Medicine (Ausbildung zum Clinical Officer) und Laboratory Science and Technology. Derzeit unterrichtet das College 1100 StundentInnen! Es platzt aus allen Nähten. Das Haus sieht außen spektakulär aus mit seiner Glasfassade, innen ist es jedoch schon nach wenigen Jahren stark abgewohnt und vieles ist bereits kaputt (Fenster, Fliesen, Wasserhähne, Lichtschalter, Wasserschäden an der Decke usw)

Ich sehe zwei Computerräume mit ca 70 Computern. Darunter befinden sich auch die, die 2015 von der HTL Wr. Neustadt unter der Leitung von Josef Schneider geliefert und installiert wurden. Die Geräte sind nur in ein anderes Haus übersiedelt und wurden durch andere ergänzt. Leider gibt es den ganzen Nachmittag keinen Strom um sie auszuprobieren.

Es wurde auch ein neues Abwassersystem errichtet, das ich aber wegen der einsetzenden Finsternis nicht anschauen konnte. Es funktioniert anscheinend gut, ist aber leider für die stark anwachsende Zahl an Bewohnern des Compounds deutlich unterdimensioniert.

Das große Wasserkraftwerk in Madope am Wasserfall liefert derzeit keinen Strom wegen Softwareproblemen. Der Strom kommt mit vielen Unterbrechungen von Tanesco oder (ohne Unterbrechung) aus dem kleinen Kraftwerk und unserer alten Turbine (die übrigens schnurrt wie ein Kätzchen und gar keine Probleme macht).

Das Solarsystem funktioniert nicht, weil der Wechselrichter kaputt ist. Der Generator ist gut in Schuss und wird regelmäßig gebraucht.

Überall wird gebaut. Die Schule braucht neue Klassenräume und neue Hostels, in jedem zur Verfügung stehenden Gebäude sind auf engstem Raum Schüler untergebracht.

Abends wird im Pfarrhaus eine Mega-Party für uns veranstaltet, der Speisesaal ist gerammelt voll, es gibt Ansprachen, Geschenke und Kuchen, inklusive Keki-Song. Aus den Reihen des Managements sind doch einige anwesend, die wir noch aus unserer Zeit in Lugarawa gut kennen, und die nach der schwierigen Zeit mit Fr. Fortunatus nach seinem Rauswurf wieder eingesetzt wurden: Camillo Msigwa (wieder Doctor in Charge), Fr. George Moyo (Administrator), Protas Nziku (Hospital Secretary), Patrik Nombo (Accountant), Fr. George Mtitu (Clinical Officer)

Die Absicht ist klar – man will uns als Sponsoren zurückhaben, bei Dr. Lino ist das immerhin teilweise gelungen. Ich versuche da keine großen Hoffnungen aufkommen zu lassen. Trotzdem blutet mir das Herz, wenn ich an all die Probleme denke, die sie bewältigen sollten.

Der neue Bischof der Diözese Njombe – Fr. Eusebio Kyando

Mitte Oktober wurde Fr. Eusebio Kyando vom Nuntius zum neuen Bischof von Njombe ernannt. Die offizielle Inauguration findet am 14. Jänner 2024 statt. Fr. Eusebio hat in Tasmanien (Hobart) und in Mailand studiert und dann Jahre lang für die Mkomozi Bank (die Bank der Tanzanischen Bischofskonferenz) gearbeitet. Er hat auch als Lehrer auf der Uni in Mwanza unterrichtet. Es ist ein weltgewandter offenherziger Mensch. Ich habe ihn in den vergangenen Jahren gut kennengelernt, weil er uns bei unserem Projekt, die alte Turbine in Lugarawa zu reparieren mehrfach tatkräftig unterstützt hat. Wir haben ihn jetzt im November einmal offiziell besucht und ihn dann nochmal in Dar es Salaam getroffen. Die Treffen waren ausgesprochen herzlich. Fr. Eusebio ist ein amüsanter Gesprächspartner, der mit steifen Ritualen nichts anfangen kann, der bei seiner Predigt am Sonntag zu Christ König drei Witze erzählt hat, sich gerne an unsere gemeinsamen Abenteuer mit den Ersatzteilen unserer Turbine erinnert, der auch von Fr. Jordans Seite viel Respekt und Anerkennung bekommen und durch seine weltliche Ausbildung im Bankwesen hoffentlich auch die Fähigkeiten mitbringt, die Diözese aus ihrer verheerenden wirtschaftlichen Situation heraus zu führen. Diese Besetzung gibt Anlass zu vorsichtiger Hoffnung.

Zusammenfassung :

  • Shikamana entwickelt sich zu einer wohlbekannten, aktiven Institution in der Region von Mahongole und Kitandililo, die auch in den Institutionen der lokalen Verwaltung als erstzunehmender Partner angesehen wird.
  • Die wichtigsten Mitarbeiter Consolata (FW), Phiniki (FW) und Diana (Koordinatorin) sind engagiert und wollen aktiv an der Weiterentwicklung der Organisation mitwirken.
  • Eine Start-Up Finanzierung für die Absolventen der VTC kann überlegt werden, wenn sich SponsorInnen finden. Statt der VTC in Ulembwe wird eine weitere Schule gefunden werden (Njombe, Mdabulo), die eine bessere Ausstattung und praktische Ausbildung gewährleisten und auch Ausbildungen  im IT Sektor anbieten kann.
  • Die Zukunftsvisionen mit der Errichtung einer Handwerkerschule VTC ist den Verantwortlichen ein ernsthaftes Anliegen. Eine allfällige Beteiligung von Shikamana im Sinne eines Public-Private-Partnerships scheint mir natürlich erschreckend (aufgrund der Kosten) ambitioniert , aber schon auch reizvoll und zumindest wert darüber zu diskutieren. Klar, dass das nicht mit dem Einsammeln privater Spendengelder zu stemmen ist. Da müsste man sich um Sponsoren in größerem Stil bemühen, ähnlich wie früher für diverse Großprojekte in Lugarawa.
  • Lugarawa hat ein vertrauenswürdiges Management, das sich redlich bemüht, aber außer Dr. Lino wohl kaum andere Sponsoren hat. Vielleicht können wir durch Sammeln gerichteter Spenden für Kleinprojekte manchmal eine kleine Unterstützung leisten (z.B. zum Ankauf von Stoffen, um neue OP-Abdecktücher nähen zu lassen) – aber auch das müssen wir natürlich im Verein diskutieren. Eine Zusammenarbeit im größeren Stil ist derzeit nicht anzudenken.
  • Der neue Bischof Fr. Eusebio Kyando wird uns als Personen und als Verein unterstützen sollte diese Unterstützung einmal nötig sein.

Besuch in den Dörfern, Samstag 18.11.2023

Diana Kilamlya, Consolate Kigunga, Phiniki Ngelangela, Paolo als Fahrer, Susanne Simonich

Pius Chala, Mahongole

Vor ca 10 Jahren wurde ihm nach einem Infekt das linke Bein in der Höhe des Oberschenkels im Krankenhaus in Ifakara amputiert. Seitdem geht er auf Krücken. Er hat keine eigene Familie, keine Frau, keine Kinder.
Er lebt in einer Art „Mietshaus“ in Mahongole. Der Besitzer des Hauses vermietet einzelne Zimmer um TSH 10.000.- pro Monat, Pius lebt dort also mit anderen zusammen.
Er wird einerseits von Shikamana, andererseits auch von einer lokalen Kirchengemeinde unterstützt. Jemand aus dem Dorf hat Ziegel gespendet und die Gemeinde plant ihm ein kleines Haus zu bauen. Wenn es dazu kommt, möchte Shikamana das Material für ein Wellblechdach besorgen.
Pius hat auch ein medizinisches Problem: Sein Oberschenkelstumpf nässt immer wieder, manchmal kommen auch Blut und Eiter. Wenn es stärker blutet, „verödet“ er die Blutung manchmal selbst mit brennenden Zündhölzern.
Wir machen den Vorschlag die Wunde mal im Krankenhaus in Ikelu anschauen zu lassen, vielleicht ist eine Revision möglich.
Leistung : Iron Sheets für ein Dach, medizinische Begutachtung des Oberschenkelstumpfes
in Ikelu

Pius Chala
Pius Chala
Pius Chala

Juliana Mpagike, Nyamande

Julianas Beine sind von Geburt an missgebildet, sie konnte nie gehen hat aber eine unglaublich Technik entwickelt sie auf den Knien erstaunlich schnell über den Boden zu bewegen. Sie hat von Shikamana einen Rollstuhl bekommen, in dem sie sich selbständig fortbewegen kann. Sie genießt es damit Nachbarn zu besuchen oder am Sonntag zur Kirche zu fahren. Sie hat einen kleinen Sohn, Jordan, der ca 3 Jahre alt ist. Sie wohnt mit ihrer Mutter in einem eigenen Haus. Auch ihr jüngerer Bruder wohnt noch zu Hause, er hat eine ausgeprägte Skoliose der Wirbelsäule, die ihn aber derzeit nur wenig zu behindern scheint.
Die Familie wirkt fröhlich und zufrieden. Auch das Haus wirkt freundlich und aufgeräumt, Juliana trägt hübsche saubere Kleider. Der Vater des kleinen Jordan wohnt nicht weit entfernt, er kommt die Familie manchmal besuchen, übernimmt aber keine weitere Verantwortung für Juliana und sein Kind.
Leistung : weiterhin Basisunterstützung

Juliana Mpagike
Juliana Mpagike
Juliana Mpagike

Delfina Kinyaulesi, Kitandililo

Mit ihr leben ihre Enkelkinder Josua Kinyolo und Daniel Mush. Josuas Mutter hat geheiratet und ihren Sohn bei der Großmutter zurückgelassen, Daniels Mutter arbeitet in Dar es Salaam. Welcher Arbeit sie nachgeht ist auch der Großmutter nicht bekannt, allerdings hat sie heuer im Juli nach langer Zeit ihren Sohn wieder mal besucht. Sie hat aber nicht vor wieder ins Dorf zurückzukehren oder ihren Sohn nach Dar zu holen. Es gibt noch eine Enkeltochter, Jennifer, die nach Abschluss der 7. Klasse Primary School zu ihrem Vater gezogen ist und jetzt die Secondary School besucht. Eine weitere Enkeltochter, Clementina, ist über das Shikamana Programm in der VTC in Ulembwe.

Delfina wohnt in einem eigenen Haus, das sehr einfach ausgestaltet, aber durchaus geordnet und sauber ist. Die Kinder haben ordentliches, wenn auch schmutziges Gewand und wirken zufrieden und gut versorgt.
In dem Küchenverschlag steht ein Topf mit Bohnen am Holzfeuer. Nach eigenen Angaben haben sie genug zu essen und profitieren hauptsächlich von der Unterstützung für den Schulbesuch (Primary School) der beiden Buben.
Leistung : weiterhin Basisunterstützung

Delfina Kinyaulesi
Delfina Kinyaulesi
Delfinas Küche

Rustica Kipanyula, Kitandililo

Rusticas Mann, Damas Nyamle, der durch das Shikamana Behindertenprojekt unterstützt wurde, ist in diesem Jahr verstorben. Er war an Lepra erkrankt, es besteht der Verdacht, dass auch seine Frau infiziert ist. Sie wurde nach seinem Tod an seiner statt in das Shikamana Projekt aufgenommen. Rustica lebt allein. Es sind bei unserem Besuch mehrere kleine Kinder anwesend, die aber von Nachbarn und einer in der Nähe lebenden Verwandten geschickt werden, damit Rustica nicht einsam ist. Ihre Füße sehen wahrlich schlimm aus, geschwollen, teils gefühllos, schmerzhaft bei Belastung, man sieht zahlreiche offenen Stellen. Allerdings sind sie derartig vor Schmutz starrend, dass eine nähere klinische Beurteilung nicht möglich ist. Ich versuche, abgesehen von medizinischer Behandlung, die Wichtigkeit von hygienischen Maßnahmen (Füße waschen) zu erklären. Da die arme Frau sich nur mit Mühe und unter großen Schmerzen fortbewegen kann, ist auch da eine medizinische Begutachtung angedacht. Ihr Mann Damas war wohl in Ifakara zur Diagnostik und Behandlung (die er aber nicht konsequent weitergeführt hat). Es besteht die Möglichkeit auch Rustica dorthin zu schicken.
Leistung : Medizinische Begutachtung in Ifakara

Rustica Kipanula
Rustica Kipanula
Rustica Kipanula

Eleneus Kindimba und Angelika Mayaule, Kitandililo

Diese Familie ist vollständig mit beiden Eltern und sieben Kindern, allerdings ist der Vater krank, die Verhältnisse sind schwierig und deshalb wurde diese Familie dieses Jahr in das Shikamana Programm aufgenommen.
Es gibt einen erstgeborenen Sohn, Medi Kindimba, der die Schule beendet hat und die Eltern zumindest bei der Arbeit unterstützen kann. Die Zweitgeborenen, Suna, lebt in Songea bei einer Tante. Thekla hat die 7. Klasse Primary School 2022 beendet und ist ohne weitere Ausbildung zu Hause.  Janet, Muli und Asnat sind in der Primary School 1., 2. Und 6. Klasse. Der kleine Legnet ist noch kein Jahr alt und wird noch gestillt. Der Vater, Eleneus, hat offensichtlich auch ein Problem mit seinen Füßen. Auch sie sind geschwollen, gefühllos, sehr schmerzhaft und weisen offene Stellen auf. Er  war 2018 in Ikonda in Behandlung, die jedoch keine Verbesserung gebracht hat. Dann war er 2021 in Ifakara, dort bekam er Medikamente, die seinen Zustand verbessert haben. Allerdings hat er den vereinbarten Termin zu einer Kontrolle 2022 nicht wahrgenommen (kein Geld für die Reise) und die Medikamente nimmt er auch nicht mehr. Welche Diagnose damals gestellt
wurde ist nicht klar – Lepra steht als Verdachtsdiagnose im Raum. Eleneus kann nur unter Schmerzen gehen, seien Hände zittern leicht, er redet aber flüssig und erzählt seine Geschichte eindrücklich. Angelika bleibt weitgehend stumm.
Die Familie bewohnt ein eigenes Haus und besitzt auch 2 acre Land (ca 8100 qm). Allerdings hat die Familie kein Geld für Saatgut und Dünger. Die Feldarbeit könnte prinzipiell schon geleistet werden, da ja der erstgeborene Sohn bei der Arbeit helfen könnte. Auch sonst macht die Familie einen eher desolaten Eindruck. Beide Eltern sind in zerrissenes Gewand gekleidet und besonders Angelika wirkt mit dem kleinen Kind, das sie am Arm trägt
und immer wieder mal stillt, sehr niedergeschlagen und lächelt kein einziges Mal.
In der Kochstelle brennt kein Feuer und auch sonst sieht man nirgends, dass Essen zubereitet wurde. Trotzdem behaupten beide im Allgemeinen genug zu essen zu haben und nicht Hunger zu leiden, die Kinder können leider zu  diesem Thema nicht befragt werden, da sie weit und breit nicht zu sehen sind.
Sie bräuchten allerdings Hilfe bei der Verbesserung der Schlafstellen. Wir  dürfen zwei Zimmer ansehen und können den Verbesserungsbedarf  bestätigen. Der Erstgeborene schläft auf einer Holzplatte, die auf vier windschiefen kurzen Baumstämmen angenagelt ist. Darauf liegen Bananenblätter als Unterlage und ein völlig zerschlissener Kitenge (afrikanische Stoffbahn). Im zweiten Zimmer ein ähnliches Bild, da schlafen 2-3 Kinder auf einer ähnlichen Konstruktion, allerdings liegen auch auf dem Boden Bananenblätter, auf denen wahrscheinlich noch andere Kinder  schlafen. Es sind auch in diesen Schlafzimmern nur einige wenige Kleidungsstücke zu sehen, die allesamt völlig verschlissen sind.
Es wird lange geredet, leider kann ich nicht alles verstehen, aber es ist völlig klar, dass die übliche Basisversorgung in diesem Fall nicht ausreichen wird. Der Wunsch von Eleneus ist es, Saatgut zu bekommen, um das Feld bestellen zu können. Auch würde er gerne wieder nach Ifakara ins Krankenhaus fahren. Hätte er das Geld, sähe er sich in der Lage diese Reise zu machen, auch ohne Begleitung. Der Vorteil ist, dass man mit dem Zug von Mahongole oder
Makambako aus direkt nach Ifakara fahren kann. Man braucht nur Geduld, weil die Reise sehr langsam von statten geht.
Die Unterstützung der Familie wird in den nächsten Tagen noch diskutiert. Wir beschließen Saatgut und Dünger für die Bebauung eines Acres zur Verfügung zu stellen, Menge und Preise wurden bereits erhoben (ca 500.000.- TSH). Weiters wollen wir die Schlafsituation mit einfachen Betten und Matratzen verbessern. Da muss aber zur genaueren Vermessung noch mal jemand hinfahren. Jedenfalls können wir den Preis für erst mal 4  Schlafstätten abschätzen (noch mal ca 500.000.- TSH). Weiters soll noch Geld für ein Ticket nach Ifakara, die medizinische Behandlung und ein kleines Budget für Kleidung zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt TSH 1,300.000.- (€500.-)
Ich werde die Kosten aus meinem Budget für Notfälle und einer Zuwendung von Elisabeth Gorgosilich decken, damit das Vereinsbudget nicht zusätzlich belastet wird.
Leistung : Saatgut, Dünger, Betten, Matratzen, Schulunterstützung für die Kinder,
Ticket nach Ifakara für Eleneus

Eleneus Kindimba
Eleneus Kindimba
Eleneus Kindimba

Kathalina Balali, Nyamande

Katalina lebt mit ihren drei Kindern Michael Kapanga, Tumaini Kapanga und Gloria Kapanga in einem kleinen Haus. Der Vater ist gestorben. Katalina selbst hat seit ihrer Jugend eine Behinderung am Bein, sodass sie meist nur auf einen Stock gestützt gehen kann. Dieser Besuch enthüllt einen Schwachpunkt des Organisationssystems von Shikamana – die Zuverlässigkeit einiger Attendants. Die ID-Karte ist in diesem Fall unvollständig geführt, einzelne Dokumentationen fehlen.
Diana, die Fieldworker und ich sind uns einig, dass die Attendants eine bessere Einschulung und Supervision brauchen. Unsere neue Koordinatorin wird das übernehmen.
Leistung : Basisunterstützung für den Schulbesuch der Kinder, Verbesserung der Betreuung durch die Attendants

Sofia Katunda, Usetule

Sofia ist ca 23 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter Renata Nyanginya im selben Haushalt. Sofia hat seit frühester Kindheit eine schwere Gehbehinderung entwickelt, ihre Beine sind durch Kontrakturen stark deformiert. Sie hat schon am Anfang unseres Projekts einen Rollstuhl bekommen und es ist deutlich sichtbar, dass sie ihn in den letzten 3 Jahren auch sehr viel benützt hat – er dürfte in der Zwischenzeit das Ende seiner Lebenspanne erreicht haben.
Sofia genießt es sehr mit ihrem „Baisikeli“, wie hier der Rollstuhl genannt wird, selbst rumzukommen und auch Nachbarn zu besuchen. Das ganze Haus ist einfach aber sauber, der Garten ist gut gepflegt und es laufen Hühner und Enten durch den Hof. Sofia ist sauber gekleidet und wirkt vergnügt und freundlich. Von der Mutter bekommen wir zum Abschied noch viele Danksagungen für die Hilfe und als Geschenk eine Bananenstaude.
Leistung : weiter Basishilfe und ein neuer Rollstuhl

Besuch der VTC Ulembwe, Dienstag, 14.11.2023

Fr. Jordan Mwajombe, Consolata Kigunga, Helene Czanba, Susanne Simonich

Bei unserem Besuch der VTC in Ulembwe können wir uns das erste Mal persönlich ein Bild von der Institution machen. Die Ausbildung der Schneiderinnen scheint gut zu funktionieren, wie man auch an den Geschäftsgründungen der ehemaligen Schülerinnen sieht, die 2022 diesen Zweig erfolgreich abgeschlossen haben. Bei vielen BewerberInnen für eine technische Ausbildung wird vermehrt die Sparte IT- und Computerkurse nachgefragt. Dieser Zweig wird leider in Ulembwe nicht angeboten und wir werden versuchen dafür im nächsten Jahr eine andere VTC zu finden, die auch diesen Ansprüchen gerecht wird.

Dank aus Kifumbe!

Tudi Mogosi hat uns im Namen des Vorstands von SHIKAMANA Kifumbe ein Dankschreiben geschickt.

Aus Kisuaheli großartig ins Deutsche übertragen von unserer Obfrau Dr. Susanne Simonich. Wir sind mächtig beeindruckt!

Board Members Kifumbe

Waisenprojekt: 2022 konnten wir mit eurer Hilfe wieder mehr Familien unterstützen

Die letzten Meldungen aus Kifumbe und den assoziierten Dörfern sind sehr erfreulich. Es konnten weitere Familien in das Waisenprojekt aufgenommen werden.Im Jahr 2022 wurden 90 Haushalte, 241 Waisenkinder und 408 Haushaltsmitglieder unterstützt (2021 waren es 67 Haushalte und 175 Waisenkinder). Mit der großzügigen Unterstützung unserer Spender:innen geht es weiter voran. Danke dafür!

Auch wurden heuer wieder einige Rollstühle angeschafft und übergeben.

Waisenprojekt 2021

Es gab mehrere Treffen der Shikamana Mitarbeiter:innen um in den Dörfern zusätzliche Familien für das Hilfsprojekt auszusuchen.  Die Zusammenarbeit mit unserer Projektkoordinatorin hat sich sehr gut entwickelt.  Wir freuen uns, dass unsere Mitarbeiterin Tudi von allen Seiten ein sehr gutes Feedback für ihre Arbeit erhält!

Unsere Fieldworker und Attendants werden mobil

Nachdem wir inzwischen Waisenfamilien in vielen Dörfern betreuen und die Entfernungen der einzelnen Dörfern doch recht groß ist, gab es immer wieder Transportbedarf. Der Pfarrer Father Mwajombe hat oft mit seinem Jeep ausgeholfen, aber eine andere Lösung musste her.

Wir freuen uns, dass wir mit Hilfe unserer Spender*innen ein Moped für unsere Fieldworker und einige Fahrräder für die Attendents in den Dörfern anschaffen konnten. Die Freude darüber war sehr groß!

Die Freude ist groß
Die Räder werden übergeben
Father Jordans Probefahrt

Rollstühle für Sofia und Juliana!

Anfang August 2021 sind die dringend benötigten Rollstühle eingetroffen. Sie wurden mit Ihren Spendengeldern angeschafft und mit Father Jordans Jeep bei Action Medeor in Makambako abgeholt. Zu sehen sind auch Fotos von Sofias altem Rollstuhl – die Familie nennt das Baisikeli (Fahrrad). Sofia ist 21, hatte Polio und kann seither nicht mehr gehen. Sie lebt mit ihrer Mutter Renata, Geschwistern und einer Halbschwester Abatia (sie wird als Vollwaise von HBOP unterstützt) in Usetule.

Juliana freut sich sichtlich!!!
Sofia im alten Rollstuhl
Bisher-"das Baisikeli"
Sofia, jetzt mobil!
Farida, ein Sonnenschein!
Start in einen neuen Lebensabschnitt
Anpassung einer Prothese
Farida und ihre Patin Elisabeth

Verteilung und Maßnehmen für die Schuluniformen

Regelmäßig werden Schulsachen, Seife, Speiseöl etc verteilt und alles genau notiert. Für die Schuluniformen wird Maß genommen, damit sie auch eine Weile gut passen. Die Uniformen sind oft die ersten ganz neuen Kleidungsstücke die die Kinder je bekommen haben. Die Freude ist daher groß.

Kifumbe Parish – eine Erfolgsgeschichte

Fr. Jordan hat sich augenscheinlich in Kifumbe gut eingelebt. Er hat nicht nur den Pfarrhof von Grund auf renoviert, sondern das gesamte Gelände revitalisiert und ein kleine Landwirtschaft begonnen. Es gibt Kühe, Schweine, Hasen und Hühner, es wurden mehrere Fischteiche angelegt, Avocadobäumchen gezüchtet und natürlich Mais und Tierfutter angebaut. In den Wirtschaftsgebäuden findet man eine Werkstatt in der die Jungs aus dem Dorf mit einem Schweißtrafo an ihren Motorrädern basteln, es gibt natürlich wieder eine Maismühle und die Tischlerwerkstatt wurde mit gebrauchten Maschinen ausgestattet sodass wieder heftig die Späne fliegen. Die alte Kirche ist umgebaut und dort wird es sowohl kleine Büroräumlichkeiten für die Katechisten und auch Lagerräume für das Tierfutter geben. Der Garten ist gepflegt und im Haus gibt es mittlerweile Strom nicht nur aus der kleinen Solaranlage auf dem Dach sondern auch aus einer öffentlichen Solaranlage im Dorf, die ca 30kW liefert und an die sowohl private Haushalte als auch öffentliche Institutionen angeschlossen werden. Es herrscht reges Treiben auf dem Pfarrhof und von den Erträgen der Landwirtschaft scheint der Lebensunterhalt derzeit gesichert.
Die Wasserversorgung wird derzeit durch einen Brunnen im Hof für Trinkwasser (wird vorher abgekocht) und einen hydraulischen Widder (Stoßheber) am Fluss für die Speisung der Leitungen im Haus und die Füllung der Fischteiche durch den Overflow (zur Regenzeit) gesichert. Wasser scheint reichlich vorhanden, zumindest wenn die Regenzeit, so wie heuer, so lange gedauert hat
Derzeit hat Fr. Jordan einen Kollegen, Fr. Julius, die Kirche ist gut besucht und in den Dörfern werden auf Initiative der Dorfbewohner neue Kirchengebäude gebaut und Sozialprojekte initiiert.

Family Planning Workshops 2018

mit Carolin Auer und Margit Sasshofer

Die ländliche Gemeinde Kifumbe, zu der zehn Dörfer gehören, liegt auf ca. 1600m Seehöhe, etwa 25km entfernt von der Stadt Makambako. Die Menschen in dieser Gegend leben primär von kleinteiliger Landwirtschaft. Darüber hinaus gibt es kaum Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten, sodass die meisten Menschen in Armut leben. Dennoch sind wir sehr offen und gastfreundlich empfangen worden.

Die Einladung zu den Workshops erfolgte durch den Gemeindepfarrer Jordan Mwajombe. Er hat 120 „Jugendliche von der Straße“ eingeladen, ca. 80 sind gekommen! Über die unerwartet große Anzahl der angekündigten TeilnehmerInnen waren wir zunächst sehr überrascht und befürchteten schon ein didaktisches Desaster. Ein Aufteilen der TeilnehmerInnen auf mehrere Orte oder andere Tage war aus organisatorischen Gründen leider nicht möglich. Unsere geplanten Unterrichtsmethoden waren in diesem Setting nicht durchführbar. Aber nachdem der erste Schreck überwunden war dachten wir afrikanisch und improvisierten.

Sehr positiv war bereits die Vorbesprechung mit den beiden ÜbersetzerInnen Diana und Nathan. Sie waren jung, sehr engagiert und äußerst hilfreich. Ihr Englisch und ihr Verständnis der Materie waren so gut, dass wir uns auf die korrekte Weitergabe der Inhalte verlassen konnten.

In ein leer stehendes Gebäude neben der Schule wurden Kirchenbänke übersiedelt, unsere Plakate fixierten wir mit Kreppband an der Wand, und los ging es. Die erste Einheit begann mit nur 25 Minuten Verspätung, das war schon toll —  aber danach waren unsere TeilnehmerInnen morgens und nach den Pausen so pünktlich wie Schweizer Uhren, wir waren sprachlos!

Obwohl die Kirchenbänke keine Rückenlehnen hatten und auch keine Tische zur Verfügung standen wurde eifrig mitgeschrieben und noch viel eifriger gefragt. Kein Thema war zu peinlich, keine Frage zu unbedeutend. Am Abend des ersten Tages waren wir sehr erleichtert! Am zweiten Tag kamen tatsächlich alle (!) TeilnehmerInnen wieder, und wir beantworteten auch die Fragen aus der „secret box“, die am Vorabend eingeworfen wurden. Wir hatten den Eindruck, dass die anonyme Fragebox vorwiegend von Frauen und Mädchen genutzt wurde.

Am Abend des zweiten Tages waren wir sehr zufrieden, dass alles so gut gelaufen war. Wir hoffen, dass Nathan und Diana die Methode der Aktion Regen weitergeben werden. Nathan ist gerade dabei seine Ausbildung als Lehrer zu beenden, Diana hat sich für ein Studium der Sozialarbeit beworben. Gute Voraussetzungen um Wissen unter die Menschen zu bringen!

Im Jahr 2014 konnten wir Luzia Rauch von der „Eine-Welt-Gruppe Schlins/Röns“, welche auch in Tansania tätig ist, von der Methode der Aktion Regen überzeugen. Luzia bringt als pensionierte Biologielehrerin nicht nur das fachliche Verständnis sondern auch bestes didaktisches Wissen ein. Am 8.und 9. August fand ein Workshop für 30 zukünftige RainworkerInnen in Mdabulo in der Nähe von Mafinga statt. Material (Poster, Ketten, Little Moms etc.) haben wir mitgebracht, worüber Luzia sehr erfreut war. Wir nutzten die Möglichkeit am ersten Tag des Workshops teilzunehmen, halfen mit und durften auch einiges lernen. Die selbst gezeichneten Zykluskalender werden wir in unser Repertoire aufnehmen! Am 9. August war unser Abreisetag und wir konnten nicht mehr dabei sein, das tat uns richtig leid!

Wir sind sehr zufrieden, dass wir so viele Menschen erreichen konnten und hoffen, dass sich Wissen und Bewusstsein ausbreiten, zum Wohl der Menschen in Tansania!

Kurzmeldung aus Lugarawa

Wir haben Ersatzteile finanziert um den alten Sterilisator im St. Johns Hospital instand zu setzen.Jetzt läuft er wieder!